Dieses Büschel Gras habe ich letzte Woche bei meiner Wanderung entdeckt. Mich hat fasziniert, wie er es geschafft hat durch den Teer dieser Straße durchzubrechen. Wenn du dir mal dieses Büschel in echt vorstellst. Dieses kleine zarte Gewächs mit diesen feinen und biegsamen Halmen. Welche Kraft muss in ihm stecken und vor allem welcher Wille?
An dieser Stelle habe ich mich gefragt und deshalb auch das Foto gemacht.
„Was hat das mit mir zu tun?“
Einfache Antwort: „Ich fühle mich gerade alles andere als kraftvoll!“
In der Woche davor hing ich mental durch und zweifelte mal wieder so richtig an den Dingen, die ich tue. Sobald ich zweifle beginnt der mentale Download. Stück für Stück geht meine Kraft in den Keller, mir gelingt wenig und urplötzlich lade ich mich soweit nach unten, dass ich heulen könnte.
An diesem Punkt stand ich bis zu diesem Augenblick mit der Pflanze. Sie hat mich gerettet, denn sie hat mich daran erinnert, was machbar ist und sie hat mich daran erinnert, an welchem Punkt im Leben ich so richtig kraftvoll war.
Nämlich auf meiner 63-tägigen Alpentour. Jeden Morgen aufstehen. Jeden Tag über 1.000 Höhenmeter hoch und runter. Jede Minute über 90 Kilo (Körpergewicht plus Gepäck) auf meine Beine verlagert und jeden Tag mentale Herausforderungen von innen und außen.
Und genau in diesen Erinnerungen entwickelte sich der Wendepunkt. Ich wurde wach und in mir breitete sich eine wundersame Wandlung und innere Power aus. Ein Lächeln trat hervor und ich hatte meine Lebensfreude wieder. Daraufhin setzte ich meine Wanderung fort und gelangte kurze Zeit später an meinen neuen Kraftort. Direkt im Wald, an einem kleinen plätschernden Bächlein mit einem kleinen Steg darüber. Ich setzte mich hin, schloss die Augen, konzentrierte mich auf den Atem und begann zu meditieren.
Volle Konzentration auf die Atmung. Ein – Aus – Ein – Aus. Und dann fügte ich folgendes hinzu.
Mit jeder Einatmung stellte ich mir vor, wie ich Kraft einatme und mit jeder Ausatmung stelle ich mir vor, wie ich Zweifel ausatmete. Das habe ich dann gefühlt ein paar Minuten gemacht und spürte, wie ich sich meine Brust erweiterte, in meinem Kopf sich das Volumen vergrößerte und mein Herz zu hüpfen begann. Ich war wieder lebendig.
Ich habe mir dann in der Meditation noch die Frage gestellt:
„Was soll ich tun?“
Und die Antwort kam auf dem Fuße: „Gebe dich dem Leben hin!“
Übersetzt für mich bedeutet dies, dass es normal ist zweifelnde Momente und schwache Phasen zu haben. Es gilt diese anzunehmen und dann wieder in die eigene Kraft zu kommen. Allein die Erinnerung an eine kraftvolle Phase in meinem Leben reicht, um wieder wach zu werden.
Welches war denn deine kraftvolle Phase im Leben? Und wie kannst du diese für dich nutzen?
Wähle sie für dich aus und unterstütze deine mentale Power.
GESTALTE DEIN LEBEN! Mit der Kraft der Natur!