#01 Ich habe die Wahl

Lange Zeit dachte ich, dass es unmöglich ist ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ich war gefangen im bekannten Hamsterrad des Lebens. Aufstehen, waschen, anziehen, frühstücken, arbeiten, Feierabend machen, Abend essen, fern schauen und zu Bett gehen.

Darin verankert noch das ein oder andere Event in einer Kneipe, ein Restaurant- oder Kinobesuch oder ähnliche Dinge und vor allem dauerhafter Medienkonsum. Unbewusst lief ich weiterhin umher, bis ich irgendwann BEWUSST an eine Türe mit der Aufschrift „AUSGANG“ kam.

Der Impuls kam mir im Kino beim Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ mit Ben Stiller in der Hauptrolle. Dort wurde mir unbewusst mein Leben vor Augen geführt und BEWUSST und gezielt meine Schmerzpunkte getriggert.

Kurze Zeit später machte ich mich mit meinem Rucksack auf in die bezaubernde Alpenwelt, um mir über einige Dinge klar zu werden. Vor allem aber darüber, dass ich jederzeit und in jedem Moment die Wahl habe, mein Leben zu ändern. Diese „Auszeit“ habe ich in meinem Buch „Aufgebrochen, um frei zu sein“ verankert und möchte dich teilhaben lassen, wo mir klar wurde, dass ich eine WAHL habe.

Auszug aus dem Buchabschnitt „Ich habe die Wahl“:

„Heute verfolgen mich einmal mehr die unzähligen Mücken und fressen mich beinahe auf. Meine Mutmaßung geht dahin, dass es an meinen frisch gewaschenen Haaren, am Schweiß oder am schwarzen Oberteil liegt. Es ist schwer, sich von ihnen zu lösen, es scheint einfach kein Entkommen zu geben. Bestmöglich versuche ich mich damit abzufinden oder meine Einstellung dahingehend zu ändern, sie einfach zu akzeptieren. Anfangs fällt es noch schwer, dieses Summen und anschließende Kribbeln auf der Haut zu ertragen, doch je mehr ich mich mit dem gestrigen Zitat einer guten Kollegin befasse, gelingt es mir von Minute zu Minute besser. Dieser Satz beschäftigt mich nun derartig, weil ich es mir seit einigen Monaten zur Maxime gemacht habe, Begegnungen oder Zitate bewusst danach zu bewerten, was sie mit mir oder meinem Leben zu tun haben. Die Kollegin schrieb mir eine SMS mit folgendem Wortlaut: „Ich habe die Wahl, mein Leben so zu gestalten, wie ich es will.“ Während ich mich mit diesem Satz auseinandersetze, verändert sich die Witterung vom bisherigen blauen Himmel in graues, herbstähnliches Wetter. Im Eiltempo ziehen hinter mir die Wolken hoch und es wird zunehmend kühler und feuchter. Dennoch ziehe ich gedankenversunken den Berg hoch und stehe kurze Zeit später plötzlich vor einem aus dem Nebel ragenden Wegweiser.

Vor mir hängen vier Schilder und eines davon weist in die Richtung meines heutigen Etappenziels. Ich schaue in diese Richtung und sehe nichts außer purem Nebel, es sind keine zwanzig Meter Sicht. Als ich zur anderen Seite zurückblicke auf den bisherigen Weg, scheint dort die Sonne. Ich stelle mir in diesem Moment die ernsthafte Frage, ob ich zurückgehen soll, um einem möglichen Gewitter oder einer im Nebel halsbrecherischen Tour aus dem Weg zu gehen. In diesem Moment erinnere ich mich wieder an das Zitat: „Ich habe die Wahl“, und entscheide mich bewusst für den Weg durch den Nebel. Zum einen möchte ich …

Hierin habe ich für mich die 5 notwendigen Schritte für einen neuen Weg und das Ergründen von Unbekanntem Terrain gezogen:

Schritt 1: Ich treffe die Wahl der bewussten Entscheidung
Schritt 2: Ich höre auf meine innere Stimme und vertraue ihr
Schritt 3: Ich gehe kleine Schritte
Schritt 4: Ich verliere das Ziel nicht aus den Augen
Schritt 5: Ich erlebe die pure Freude über das Erreichen des Ziels

Seit diesem Tag in den Alpen lebe ich jeden Tag selbstbestimmter und dadurch viel ruhiger und freier. Denn: „Ich habe die Wahl“!