Tag 36 – Fürsorge
Die Blase an meiner linken Ferse war dann doch etwas schlimmer als Samstag früh gedacht. Jedenfalls konnte ich mich gestern an meinem Ruhetag gut darum kümmern.
Deshalb war ich heute Morgen gespannt, wie sich das ganze im Wanderschuh anfühlt. Gut war zumindest das Gefühl bis in die Innenstadt von Hildesheim. Und kurz darauf kam eine erste WhatsApp- Nachricht von der Bäckerei-Filialleiterin, die mich Samstag zum frühstücken eingeladen hatte. „Wie geht’s deinem Fuß?“ Ich habe mich sehr über diese fürsorgliche Nachricht gefreut.
Kurz darauf eine nächste Nachricht: „Lieber Gunther, du hast deinen Wanderstock im Hostel liegen lassen. Bist du noch in Hildesheim?“, schrieb die Betreiberin der Herberge. Nachdem ich bereits fünf Kilometer weg war, schrieb sie mir, dass sie den Stock per Post und auf eigene Kosten zu mir nach Hause schickt. Das hat mich echt beeindruckt, wie zuvorkommend sie agiert hat.
Und bereits gestern haben mir zwei weitere Personen der letzten Wochen geschrieben, wie es mir geht. Eine verfolgt meinen Blog, hat bereits Freunden davon berichtet und wünscht mir ein gutes Ende für diese letzte Woche. Die andere Person fragte mich, wie es mir geht und würde sich freuen, wenn ich sie mit meiner Familie irgendwann einmal besuchen komme.
Dazu kommen immer mal wieder Anfragen von ehemaligen Kollegen aus meinem Netzwerk der Bausparkasse Schwäbisch Hall, ob ich durch ihren Wohnort komme und ich sehr gerne bei ihnen nächtigen kann.
Das sind nur Beispiele der letzten beiden Tage, davor gab es auch immer wieder Nachfragen. Für mich sind das total berührende Glücksmomente, die mir eine Gänsehaut auf den Leib zaubern. So viel Fürsorge, so viel Interesse und Nächstenliebe hatte ich mir gewünscht, jedoch zu Beginn meiner Reise nicht erwartet.
Zum guten Abschluss wurden mir dann noch frische Mirabellen und Brombeeren von Bäumen und Büschen am Wegesrand zuteil. Die hat dann wohl Gott noch als Sahnehäubchen des Tages serviert. 💫😀
Fazit: Wer sich mutig auf einen unbekannten Weg macht, für den wird wohl liebevoll gesorgt. Oder kurz gesagt, Mut wird wohl belohnt!
Euer Friedensstifter 🕊️
Gunther